Die gebürtige Russin kann ihren Sopran offenbar nach Belieben und in kürzester Zeit vollständig verwandeln: Fragil und flehend verkörpert sie die Anne Trulove in einer Szene aus „The Rake’s Progress“ von Strawinsky, deutlich belcantistisch fülliger die Norina aus „Don Pasquale“ von Donizetti. Der Publikumspreis, den sie auch bekam, war ihr sicher gewesen: Selbst unter Alltags-Masken spürt man, wie die Hörerinnen und Hörer lächeln, wenn Anastasiya Taratorkina kätzchenhaft mit den Koloraturen spielt.
Anastasiya Taratorkina hätte man wohl auch früher nicht mit einem zweiten Platz abspeisen können.
